The Great Waldo Search


von Seppatoni
27.01.2002

Rot/weiß gestreifter Pullover, rot/weiß gestreifte Mütze, rot/weiß gestreifte Socken, blaue Hosen und eine dicke Brille auf der Nase - wer könnte das wohl sein? Na klar, Walter! Wer denn sonst? Falls es da draußen noch Leute gibt, die ihn noch nicht kennen: Es gab bereits diverse Walter-Bücher, wie "Wo ist Walter" oder "Wo ist Walter jetzt", um nur einige davon zu nennen. Und in diesen Büchern ging es immer um ein und dasselbe: Auf den unterschiedlichsten Suchbildern Walter finden! Das klingt zunächst einfacher als es ist, denn auf den Bildern ist immer der Teufel los. Mal sind es Krieger, die für ordentlich Action sorgen wollen, mal steht ein Markt in einer Stadt an, und so weiter. Unter dem riesigen Getümmel ein klitzekleines Männchen zu finden, kann dann schon ziemlich schwierig sein, zumal nicht immer nur Walter zu finden ist, sondern auch sein Freund der Zauberer, sein Hund, eine Schriftrolle oder sein böser Gegenspieler. Der Erfolg der Bücher zog dann auch eine Zeichentrickfilm-Serie mit Walter nach sich, wo neben den normalen Trickabenteuern auch zwischendurch immer wieder eine klassische Walter-Suche anstand.

In den USA ist Walter unter Waldo bekannt, daher auch der Name des Spiels. Das Spiel selber macht dort weiter, wo die Bücher und die Trickserie aufgehört haben: nämlich beim heiteren Walter-Suchen. In einer von insgesamt 5 Welten geht es darum innerhalb eines Zeitlimits Walter und eine Schriftrolle zu finden. Wer Lust hat, kann auch während der Suche durch spezielle Extras ein paar zusätzliche Punkte einsammeln, die das Zeitlimit wieder hochschrauben. Findet man den Hund von Walter, so kann man sich in einem Bonuslevel vergnügen, wo der 4-Beiner auf einem fliegenden Teppich reitend möglichst viele Items einsacken sollte. Hat man Walter und Schriftrolle gefunden, so geht's weiter in den nächsten Level.

Leider ist es oftmals wirklich kinderleicht, Walter zu finden, da er meist sehr auffällig platziert ist. Lediglich die Schriftrolle macht es sehr selten etwas kniffliger. Auch das Zeitlimit macht so keine großen Probleme, da es fast unmöglich ist, dass es wirklich mal ausläuft. Und sollte es doch einmal dem Ende zugehen, so stehen immer noch mehr als genug Extras rum. So kann man eigentlich sagen, dass das Spiel wirklich absurd einfach ausgefallen ist, wodurch auch die Motivation auf der Strecke bleibt.

Grafisch präsentiert sich das Spiel noch am besten. Die bunten Levels mit animierten Hintergründen und großen Figuren erfreuen das Auge. Leider gibt es neben den Hintergründen praktisch keine anderen Animationen. Von der Musik her ist das Spiel eine Katastrophe, man kann es nicht anders sagen. Solch hässlich komponierte Lieder, die schon nach wenigen Sekunden nerven, findet man in der Videospielwelt nur selten. Einzige Lichtblicke sind der digitalisierte Gitarrensound und die Sprachausgabe im Titelbild, ansonsten ist man wirklich froh, dass man den Ton leiser drehen kann.

Insgesamt kann Great Waldo Search nicht überzeugen. Der geringe Umfang, Schwierigkeitsgrad und der bestialisch-schlechte Sound sind die Hauptgründe dafür. Und wer will schon ein Spiel, dass er in 2 Minuten durchgespielt hat? Kauft euch lieber die Bücher, da habt ihr mehr davon!


Wertung


2/10

Kommentare



Seppatoni
Erst war ich überrascht von der Sprachausgabe und der hübschen Grafik und auch das neuartige Gameplay machte das Spiel für mich interessant. Als ich aber den ersten Level betrat und mir das grässliche Geplärre entgegenschallte, verschwanden die ersten Eindrücke sofort. Da in 2 Minuten auch gleich alle Levels leergesucht waren, gibt es eigentlich keinen Grund mehr, das Spiel erneut in den NES-Schacht zu schieben. Hier gibt's nur eins zu sagen: Finger weg!



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